10. Dancecomp in Wuppertal
Die Dancecomp in Wuppertal hat es in ihrem Jubiläumsjahr mit Sicherheit endgültig geschafft sich zum dritten ganz großen Highlight des deutschen Tanzsports zu mausern. Mit nur zehn Jahren Aufbauzeit ist das eine erstaunliche Leistung des Tanzsportverbandes Nordrhein – Westfalen. Auch in diesem Jahr standen mehr als 2000 Paare zu nationalen und internationalen Turnieren der Amateure und Professionals am ersten Juli – Wochenende auf dem schönsten Parkett in Deutschland. Mit dem Austragungsort der Historischen Stadthalle gibt es kaum vergleichbar schönere Orte, um den Tanzsport zu betreiben. Hier passt einfach alles. Tanzen in Kiel war in diesem Jahr mit drei Paaren vor Ort – alle hatten leider so ihre Sorgen und Nöte.
Foto: Paolo Figueiredo, Portugal
Wir sind zwar nicht gemeinsam gefahren, haben aber alle am Samstag die Historische Stadthalle in Wuppertal erreicht und begannen zunächst mit einer Klönrunde gemeinsam mit den Schönkirchenern auf dem Rasen neben der Halle beim üblichen Wuppertaler Wetter am ersten Juliwochenende: Sonne, Hitze und kein Wind! Auch auf der perfekt organisierten Dancecomp kommt es alljährlich zu teils erheblich Zeitverzügen. Unterschied zur Baltic: Niemand wagt es hier zu meckern!
Foto: Jörg Westphal
Dorthe Jensen Hubrich und Andreas Hubrich waren die ersten die an diesem Nachmittag auf das Parkett des kleinen Offenbachsaals durften. Im Gesamtfeld von elf Paaren in der Senioren I D Latein ergab sich Platzgleichheit, so dass auch eine Zwischenrunde erforderlich wurde. In der Zwischenrunde landeten Dorthe und Andreas auf dem siebten Platz. Mit ein wenig besserer Haltung wäre der sechste drin gewesen. Beide tanzten allerdings auch zum ersten Mal auf einem der nationalen Großevents.
Am Sonntag erreichten Dorthe und Andreas im Turnier der Senioren I D Standard dann den zwölften Platz von 18 Paaren. Eine Leistung, die zufrieden stellte. Sorgen und Nöte stellten sich für Dorthe und Andreas erst auf der Rückfahrt ein. Auf der A1 war leider wohl ein Hinderniss in Form eines Betonklumpen auf der Straße, mit welchem sie Kontakt aufnahmen. Es ist zum Glück niemand verletzt worden, aber das Auto war leider nicht mehr zu retten.
Dorit und Jörg Westphal (ich selbst also) waren unmittelbar nach Hubrichs im gleichen Saal zu unserem Turnier der Senioren I C Latein dran. Unser Handicap bestand aus einem veränderten Zeitplan, womit wir einmal eine ganz neue Erfahrung machten. Zunächst wurde verkündet, dass unser Turnier zwei Stunden Zeitverzug hat, was uns dann auch ganz ruhig stimmte. Während des Umziehens erfuhren wir dann, dass kurzfristig Turniere geschachtelt wurden, womit wir plötzlich wieder eine Stunde früher dran waren. Wir wurden dann aus der Umkleide geholt, während die erste Gruppe Samba bereits lief und erreichten den Saal halb angezogen und definitiv nicht tanzbereit. Wir waren jedoch nicht einmal das letzte fehlende Paar. Das Publikum gab für jeden Nachzügler einen Sonderapplaus. Auch in unserem Startfeld waren elf Paare und auch wir erreichten den siebten Anschlussplatz. Das war zwar nicht befriedigend, aber mehr war so unvorbereitet nicht drin.
Der Sonntagmorgen war für Dorit und mich jedoch der wichtigere Tag, denn es stand unser viertes und letztes Ranglistenturnier der Senioren I S Standard in diesem Jahr auf dem Programm, was in Wuppertal gleichzeitig als Turnier um die Weltrangliste ausgetragen wird. Angetreten waren 148 Paare aus 15 Nationen in neun Vorrundengruppen, welche sich unter den Augen von 13 internationalen Wertungsrichtern präsentierten. Insgesamt wurden sechs Runden bis in den späten Abend getanzt. Wir erreichten in diesem Jahr den 122. Platz, was eine Verschlechterung des Vorjahresergebnis bedeutet. Grund dafür war definitiv der Umstand, dass wir an diesem Morgen nicht harmonisch zusammen kamen und mehr Zeit mit gegenseitiger Kritik und Nervosität verbrachten als uns auf die Tänze zu konzentrieren. Ein ganz deutlicher Beweis dafür, dass Tanzsport ein Teamsport ist. Mit dem 122. Platz müssen wir am Ende dann sogar noch ganz zufrieden sein. Mit im Turnier standen auch Sylvia und Holger Bernien vom TSC Rot-Gold Schönkirchen auf Platz 61 und Gisela und Torge Rieper vom UniTanz Kiel e.V. auf Platz 95 jeweils in der ersten Zwischenrunde. Der Sieg ging an die Eheleute Lax aus Dresden gefolgt von dem Paar Bernadini aus Italien und Payen aus Frankreich.
Vom Zeitplan an beiden Tagen mehrfach überrollt wurden Neele Becker und Robert Quakernack. Neele und Robert hatten sich für eine gemischte Serie an Standard- und Lateinturnieren in ihren Klassen entschieden, was theoretisch ganz problemlos hätte verlaufen können. Dabei wäre auch erstmals für unseren Verein ein Turnier in der Lateinklasse C+ gewesen, in welcher die normale Lateintanzserie um den zusätzlichen Tanz Salsa erweitert wird. Leider kam alles völlig anders, denn die Zeitpläne hingen an beiden Tagen in allen drei Sälen schon ab Mittag gewaltig. Neele und Robert mussten immer Entscheidungen treffen, in welchen Turnieren sie denn nun eigentlich mittanzen wollen und dabei dann entsprechende Abmeldeformalitäten erledigen, damit sie nicht in einem anderen Saal unentschuldigt fehlen. Diese sehr hektischen Umstände, die mit Sicherheit der große Nachteil an solchen Veranstaltungen sind, haben unseren beiden überhaupt nicht gut getan. Sie hielten Standard in der Hauptgruppe und Hauptgruppe II für wichtiger und mussten sich bei 34 bzw. bei 17 Paaren mit dem letzten Platz oder geteilten letzten Platz abfinden, was weh getan hat.
Foto: Jörg Westphal
Weitere Ergebnisse: Sylvia und Holger Bernien errreichten in der Weltrangliste Senioren I Latein den 38. Platz von 42 Paaren. Große Freude bereitete unser neues Schönkirchener Jugendpaar Janika Bernien und Jan Path in den Hauptgruppen D Standard und Latein. Einmal sechster von 18, einmal 15. von 29 in Standard und 26. von 46 in Latein. Jedem für sich wird die 10. Dancecomp in Erinnerung bleiben.
Foto: Jörg Westphal