Halloween – Party der Jugend
Ob man Halloween mag oder nicht, in den letzten Jahren ist der amerikanische Brauch zu einem festen Bestandteil im jährlichen Kalender geworden. Und auch, wenn es finster anmutet, so steht doch der Spaß im Vordergrund und ist in jedem Fall ein willkommener Anlass für eine Tanzparty mit Motto.
Foto: Jörg Westphal
Der Jugendausschuss hatte bereits am Nachmittag den Saal 1 gruselig dekoriert. Vor dem Eingang tronte natürlich ein großer Kürbis mit eingeschnitzter Fratze. Mit schwarzem Moltostoff waren Wände und Spiegel düster schwarz abgehängt und Skellette, Spinnen und allerlei übles Zeug verwandelte den Tanzsaal in eine Grote des Grauens. Zwei fiese Gestalten kontrollierten am Eingang, ob pünktlich zum Sonnenuntergang auch alle Besucher dem Motto entsprechend verkleidet erschienen. Es gab keine Beanstandungen! Außer dass die fiesen Gestalten natürlich selbst nur verkleidet waren, und das scheinbar so gut, dass einige Kinder erst nach einer Demaskierung entspannt feiern konnten und sogar ein Kind den Heimweg angetreten hat, ohne die Party überhaupt zu besuchen. Interessant war, dass auch die älteren Besucher oder auf der Straße vorbei ziehende Passanten sich nicht aus ihren vermutlich von Horrorfilmen geprägten Fantasie so ganz befreien konnten.
Foto: Sascha Ruhnau
Die Kinder und Jugendlichen brachten zahlreiche Leckereien für ein Mitbring – Buffett. Süßes und Saures hielten sich die Waage, so dass auch jeder satt wurde. Geisterlollis und Weingummi – Dämonen wechselten sich mit Blutbowle und abgehakten Fingern ab. Und sogar eine eine gut erhaltene abgetrennte Hand fand den Weg auf das Buffett. Es wurde gespielt und getanzt, und es ging laut zu bis um 10 die Kleinsten den Heimweg antreten mussten. Hoffentlich hatten sie keine Alpträume.
Foto: Jörg Westphal
Die Älteren feierten weiter und Schluss war erst gegen halb zwei früh. Just Us zeigte noch einmal seine aktuelle Choreografie, die trotz später Stunde sogar noch erstaunlich gut lief. Und das andere Outfit stellte auch keine Probleme beim tanzen da. Ein schöner Abend. Im nächsten Jahr wird sicher wieder gefeiert.
Foto: Finnja Schmiedel
Ein für Jugendparties typisches Problem gab es allerdings schon. Der Umgang mit dem Thema Alkohol. Als Sportverein vertreten wir die grundsötzliche Meinung, dass auch einen Tag mal ohne Stoff gefeiert werden könnte. Gerade aber in unserem schönen Tanzsport findet Alkohol doch viel zu leicht immer seinen Weg in eine Veranstaltung und gilt als selbstverständlich und normal. Wo zieht man die Grenze zwischen Bier und Sekt und den härten Alternativen, die insbesondere die jungen Erwachsenen für einen gut gelaunten Abend brauchen? Wie wird ein Verein seiner Aufgabe im Kinder- und Jugendschutz gerecht? Als Vorstand gehen wir eigentlich davon aus, dass es genug Nichtvereinsvereinsveranstaltungen gibt, wo die Frage nicht gestellt wird, und wir somit auch ohne Alkohol feiern könnten. Die Realität ist leider so, dass die Jugend dann einfach weg bleibt. Der Kompromiss wird die Planung einer preiswerten und “blutigen” Cocktailparty im nächsten Jahr sein, um dann allen Wünschen gerecht zu werden.
Halloween ist sicher nicht jedermanns Sache. Erst vor knapp 20 Jahren fand der katholische und volkstümliche geprägte Brauch seinen Weg nach Europa. Die Amerika – Skeptiker sagen, wir müssen nicht jeden Brauch von der anderen Seite des Ozeans importieren. Stimmt! Aber Halloween stammt aus Irland und mischt keltische Brauchtümer mit dem katholischen Fest am Abend vor Allerheiligen. All Hallows Eve ist eigentliche Name des Festes, welches so viel Spaß macht, dass man es auch mal feiern darf, auch wenn man am 1. November keinen arbeitsfreien Tag genießen darf.
Unsere Ballettlehrerin Sarah Fee mal gar nicht so niedlich wie sonst…
Foto: Sarah Fee Müller
Foto: Finnja Schmiedel