Lehrreiches Turnier in Holland
Bei absolut schönster Sommerhitze brachen Dorit und Jörg Westphal am dritten Juliwochenende zu einem Traditions – Turnier in die Niederlande nach Zevenbergen auf: The Seventh Mount! Insgesamt haben beide die Beteiligung etwas unterschätzt. Zevenbergen liegt in reizvoller Nähe südlich von Amsterdam, was natürlich zu einem gerade im Sommer herrlichen Bummel in das traumhafte Zentrum von Hollands gefühlter Hauptstadt einlädt.
Was für ein schönes Wochenende – Anreise über leere Bundesstraße durch den Nordwesten mit immer wieder tollen Landschaften, Holland ganz typisch rund um Zevenbergen, einen ganzen Sonntag in schönstem Sonnenschein in Amsterdam mit einem umfangreichen Einkauf auf dem Blumenmarkt und zweistündiger Grachtenfahrt, einer Rückfahrt über das Ijsselmeer und einem abendlichen Strandbesuch an der westfriesischen Nordseeküste. Wer tanzt, der erlebt auch etwas. Besser konnten wir unser Wochenende nicht verbringen. Naja, eigentlich schon. Denn das mit dem Tanzen hatten wir uns anders vorgestellt.
Foto: Jörg Westphal
Wir standen sehr pünktlich in der zwar ziemlich feuchtheißen aber dennoch schönen Halle eines Hotels in Zevenbergen auf dem Parkett zu unserem extra ausgesuchtem Weltranglistenturnier der Senioren I S Standard. 27 Paare waren insgesamt angetreten. Die Bedingungen zum Warmmachen waren allein durch die Raumtemperatur extrem gut und so konnten wir insbesondere erst kürzlich eingeflossene Änderungen in unseren Folgen auch sicher und gut den 13 Wertungsrichtern präsentieren.
Mich überfiel allerdings schon beim Eintanzen ein ungutes Gefühl bei Sichtung der Konkurrenz. Ich ging zunächst davon aus, dass das die Hauptgruppe war, die sich dort warm machte, da eine ganz außerordentlich hohe Qualität dort am Tanzen war. Dem war doch dann nicht so – das war tatsächlich unsere Klasse. Zevenbergen hat wohl einen großen Reiz auf die Tänzerschaft der Umgebung und so standen holländische, belgische, französische und nordrhein-westfälische Meisterpaare auf der Fläche, denen wir wirklich nicht viel entgegen zu bringen haben. Dafür sind wir definitiv noch nicht weit genug.
Das Turnier lief reibungslos ab – wir tanzten eines der schönsten und besten Turniere der vergangenen Jahre. Während des Tanzens begegneten wir keinem einzigen anderen Paar. Wir wissen schon, das ist verdächtig, denn bekanntlich sind die schon auch auf der Fläche. Wir treffen sie nicht, denn sie weichen professionell schon so früh aus, dass es wirkt wie allein. Naja, schönes Tanzen reicht dann natürlich nicht. Merle Tralau sagte uns im Anschluss, unser Tanzen wirkte etwas unaufgeräumt im Vergleich. Wir unterlagen auf dem vorletzten Platz. Nur selten ist es so, dass ein solcher Platz dann doch noch Spaß macht. Denn man muss es auch aus einer anderen Richtung sehen: Wir dürfen mit dieser Weltklasse gemeinsam auf das Parkett. Schwer muss es für das Paar mit der weitesten Anreise des Tages aus Süditalien gewesen sein. Die lagen nämlich noch hinter uns. Wir haben unsere Lektion wieder einmal gelernt und waren nicht traurig wie sonst so oft!