Berlin, Heiligenhafen und Braunschweig: Ein Osterwochenende, welches sich sehen lassen kann…
Für die Turniertänzer aller Klassen, von kleinen Kindern bis älteste Senioren, ist Ostern keine Zeit zum Eier suchen oder für Osterfeiern. Es wird getanzt! Und zwar meist alle vier Tage auf den Großveranstaltungen in Berlin, in Heiligenhafen und in Braunschweig. Das Blaue Band in Berlin ist gleichzeitig einer der größten Tanzsportveranstaltungen Deutschlands überhaupt und zieht seit über 40 Jahren tausende Tanzpaare aus ganz Europa in die Bundeshauptstadt. Die Paare ziehen zur Freude und mit Spaß immer ganz vereinsübergreifend in ihre Wettbewerbe und genießen das lange Wochenende auf ihre ganz eigene Art.
Foto: Waldemar Quella
Das 44. Tanzkarussell um das Blaue Band der Spree, so der offizielle Name, bot in diesem Jahr 54 Turniere einschließlich drei Weltranglistenturniere für fast 3000 Paare im Sportzentrum Siemensstadt. Berlin ist immer eine Reise wert – und auch, wenn es stets zu eng und schlecht belüftet ist – ist und bleibt das Blaue Band für die Paare geradezu magisch. Der sportliche Gedanke wird ganz groß geschrieben. Teilnehmen steht im Vordergrund. Wenn dann auch noch Erfolge getanzt werden, ist die Freude riesig. So kam es in diesem Jahr. Mit den beiden Weltranglisten der Hauptgruppen S Standard und Latein standen dazu noch Leckerbissen fürs Auge im Programm, beiden denen TV – Formate wie Let’s Dance ganz alt aussehen.
Die erfolgreichsten Paare von uns wurden Marisa Iglesias den Haan und Roman Kim in den Hauptgruppen A Latein und Sylvia und Rainer Gräfendorf in der Senioren II A Standard. Marisa und Roman tanzten am Sonntag und Montag jeweils in ihrer Klasse und wurden an beiden Tagen mit dem 2. Platz belohnt. Am ersten Tag standen 80 Paare am Start, am zweiten Tag 75 Paare und an beiden Tagen wurde über fünf Runden getanzt, wobei jeweils mittags begonnen wurde und die Endrunden nach Mitternacht stattfanden. Tolle Leistung, vor allem auch konditionell.
Foto: LTV Berlin
Über den geteilten 61./62. Platz freute sich auch unser zweites neues Lateinpaar in der Hauptgruppe A Latein. Lynn Rasmussen und Mattes Michelsen nahmen sich kinderfrei und reisten am Ostermontag zum Turnier an.
Foto: Kai Eggers
Sylvia und Rainer standen am Ostersonntag zu ihrem Turnier mit 25 Paaren am Start und siegten nach vier Runden im internationalen Feld.
Foto: Frauke Niebuhr, Stuhr
Am Karfreitag begann das Turnierwochenende allerdings mit Hindernissen. Alena Wroblewski und Sascha Ruhnau tanzten ihr erstes gemeinsames Turnier nach Wegzug seiner bisherigen Tanzpartnerin überhaupt in der Hauptgruppe C Standard. Sascha verletzte sich prompt und beide blieben in der Vorrunde mit 66 Paaren stecken. Es reichte am Ende für den geteilten 50. – 54. Platz, was beide kaum erfreute. Unsere Gastpaare Siren Rühs und Björn Reimer (34. – 37.) und Anna Katharina Peters und Christian Beth (28. – 31.) schafften beide den Sprung in die Zwischenrunde. Und unser Trainerpaar Anna Heuer und Markus Ihben erreichte im Semifinale den neunten Platz.
Am Ostersamstag standen dann sogar 68 Paare zur zweiten Auflage am Start. Alena und Sascha waren heute deutlich besser konditioniert und erreichten in der der ersten Zwischenrunde den 32. – 35. Platz. Für Anna Katharina und Christian blieb es beim 50. Platz, Siren und Björn nahmen den 32. – 35. Platz ein und Anna und Markus gelang der Sprung in das Finale auf den dritten Platz. Den größten Erfolg hatten Alena und Sascha dann aber am Ostersonntag in ihrem ersten Turnier der Hauptgruppe D Latein. 69 Paare tanzten über fünf Runden. Beide mussten vier Mal durch die Tänze und erreichten im Semifinale den 14. Platz.
Anna Heuer und Markus Ihben haben natürlich ihren Schwerpunkt auf Latein und durften so auch die teilnehmerstärksten Turniere tanzen mit größtmöglichem Erfolg. Am Sonntag starteten sie in der Hauptgruppe B Latein mit insgesamt 116 Paaren und erreichten den 12. Platz im Semifinale. Am Montag steigerten sich beide im Feld von 97 Paaren auf den geteilten 9./10. Platz.
Obwohl in diesem Jahr wieder viel mehr in Form leisteten sich auch Neele Becker und Robert Quakernack am Karfreitag zunächst nicht den gewünschten Start in der Hauptgruppe B Standard. Im starken Umfeld, welches sich leider auch durch mit reichlich Ellbogentaktik beschreiben lässt, fanden beide kaum Freiraum und ertanzten am Ende den geteilten 52. – 57. Platz von 73 Paaren. Punktemäßig hatte es sich zwar bereits gelohnt, aber beide wollten mehr. Unter 74 Paaren am zweiten Tag gaben sie dann auch gleich mehr Gas und freuten sich dann auch über die erste Zwischenrunde und den 45. Platz. Am Abend gab es für Neele und Robert dann auch noch ihr drittes Turnier in der Hauptgruppe II B Standard mit 37 Paaren. Nach drei Runden fanden sie sich im Semifinale wieder und erreichten den siebten Platz als Anschlussplatz an die Endrunde und damit ihr persönliches Bestergebnis. Der Sonntagsausflug in die Hauptgruppe C Latein stand unter wenig gutem Licht, was beide aber nicht mehr störte. Mit dem 63. Platz von 67 Paaren war es eben doch nur ein Ausflug.
Für unser drittes neues Lateinpaar Giulia Claußen und Michel Tiedje war aber die Hauptgruppe C Latein von größter Wichtigkeit. Auch die beiden tanzten in Berlin ihre ersten gemeinsamen Turniere als sich neu gefundenes Paar. Und das mit tollem Erfolg, denn nach fünf Runden fanden sich Giulia und Michel im Finale wieder und belegten den fünften Platz. Mit 65 Paaren am Start wiederholten beide die Leistung und lieferten noch ein zweites Mal den fünften Platz ab.
Mit Sven Svoboda und Jörg Westphal war Tanzen in Kiel auch erstmals mit zwei Wertungsrichtern auf dem Blauen Band vor Ort. Und das Kieler Team teilte sich übrigens eine Ferienwohnung im Bezirk Charlottenburg.
Foto: Alena Wroblewski
Eheleute Krützfeldt aufgestiegen in die B – Klasse
Mit 47 Turnieren und fast 700 Paaren ist “Die Ostsee tanzt” in Heiligenhafen zwar kleiner als Berlin, aber traditionell ganz groß und, anders als in Berlin, als reine Seniorenveranstaltung konzipiert. Die kommen aus ganz Deutschland, Österreich und aus Dänemark gern mit der Erwartung, dass der Wind beim Tanzen direkt an der Ostsee auch gern etwas böiger sein darf. Bei der von der TSG Creativ Norderstedt ausgerichtetem Turnierwochenende geht es gewöhnlich entspannt zu. Die Entspannung ist in diesem Jahr ein klein wenig einem absolut exakt eingehaltenen Zeitplan gewichen, sehr zur Freude der Paare. Wir waren dort diesmal etwas unterdurchschnittlich vertreten, dafür aber mit tollen Erfolgen.
Angelika und Jens Krützfeldt starteten am Samstag in der Senioren III C Standard mit insgesamt 19 Paaren. Sie erreichten souverän nach der Vor- und Zwischenrunde das Finale und erreichten dort den vierten Platz. Mit am Start waren auch Maren und Uve Petersen, die sich auf den 13. Platz tanzten. Krützfeldts hatten schon gut gerechnet und starteten am Sonntag erneut. Mit 16 Paaren wurde wieder über drei Runden getanzt. Am Ende stand dann nicht nur der tolle zweite Platz, sondern damit auch der Aufstieg in die B – Klasse, da nun alle erforderlichen Punkte und Platzierungen ertanzt waren.
Sabine und Wolfgang Lukas hatten die Möglichkeit dreifach zu punkten und taten das auch. Nach dem zaghaften Start in ihrer neuen Klasse Senioren III A Standard ein Woche zuvor, gaben sie auf allen Turnieren richtig Gas. Am Freitag ging es über drei Vorrunden in das Finale. Der zweite Platz von 21 Paaren – ein toller Erfolg. Am Samstag standen sogar 24 Paare am Start und Sabine und Wolfgang erreichten über vier Runden am Ende den dritten Platz. Immerhin noch 18 Paare waren am Montag auf dem Parkett und beide wiederholten über drei Runden die Freitagsleistung und freuten sich wieder über den zweiten Platz.
Foto: Jörg Westphal
Rangliste in Braunschweig
Beim achten Ostermarathon der Kinder, Junioren und der Jugend fanden 51 Turniere mit über 700 Paaren statt. Über drei Säle des Braunschweiger TSC verteilt wird das ganze Osterwochenende getanzt, womit der Ostermarathon inzwischen zu den größten Jugendveranstaltungen in Deutschland zählt.
Laura Diers und Julian Eggers nahmen ihre Doppelstartmöglichkeiten in der Junioren II B Latein und der Jugend B Latein war. Am Karfreitag erreichten sie in ihrer eigenen Junioren II – Altersklasse in der ersten Zwischenrunde den 16. Platz von 26 Paaren. In der höheren Altersklasse Jugend ging es noch nicht so hoch hinaus. In der Vorrunde blieb es beim zwölften Platz von 17 Paaren. Am Samstag gaben beide in der Jugend mehr Stoff und tanzten sich bis in die Zwischenrunde. Mit dem 16. Platz von 29 Paaren waren sie viel zufriedener. Haupttanztag wurde der Ostersonntag mit dem Ranglistenturnier der Junioren II B. Mit 49 Paaren waren fast doppelt so viele Paare wie am Freitag angetreten. Beide erreichten in der Zwischenrunde den geteilten 34. – 36. Platz und erreichten die persönlich gesetzten Ziele.
Foto: TSJSH, Merle Tralau