10. Baltic Senior
Die Baltics in ihrem zehnten Jahr – sie war wieder klasse, sie war rekordverdächtig, aber sie hatte diesmal auch so ihre wirklich gefährlichen Tücken.
Im Sommer 2003 fand in Schönkirchen die erste Baltic Senior statt, damals noch allein ausgerichtet vom TSC Rot – Gold Schönkirchen. Gründungsväter waren der Sonderklassentänzer und damalige Schönkirchener Bürgermeister Michael Koops und der damalige Schönkirchener Cheftrainer Henning Carstens. Keiner von beiden konnte vorher sagen, ob die Veranstaltung gelingen würde. Im Grunde genommen war die Baltic die Fortsetzung einer seit 1990 bestehenden Tradition. Die Schönkirchener hatten bereits zehn große Breitensportevents veranstaltet. Mit der Baltic Senior wurde diese Tradition im deutlich größeren Rahmen fortgesetzt. Bis heute sind allerdings nach wie vor Breitensportwettbewerbe enthalten, wenn auch sie leider Jahr für Jahr weniger Bedeutung haben.
Die Baltic Senior war vom ersten Tag ein großer Erfolg. Nirgendwo in Norddeutschalnd fand seinerzeit ein Event dieser Größenordnung statt, so dass die Turnierserie sofort von den Aktiven herzlich aufgenommen wurde. Schon im zweiten Jahr übernahm der Tanzsportverband Schleswig-Holstein die Führungsrolle und brachte mit den Tanzsportfreunden Phoenix Lütjenburg und dem TSC Ostseebad Schönberg weitere mitveranstaltende Vereine ein, um der Logistik der Veranstaltung Rechnung zu tragen. Außerdem wurde die Veranstaltung terminlich fest auf das erste Kieler Woche – Wochenende gebunden, um den Reiz für auswärtige Paare noch zu erhöhen. Auch das Konzept ging auf, die Kieler Woche bekam ein Tanzsportturnier und ein international aufgebauter Ruf lockte schnell Paare aus Gesamtdeutschland und den Nachbarstaaten nach Schönkirchen. 2008 erhielt Tanzen in Kiel, damals noch als Tanzsportabteilung der NDTSV Holsatia, die Chance Mitveranstalter zu werden, da die Schönberger nach vier Jahren sich auf eigene Veranstaltungen konzentrieren wollten. 2011 verließen auch die TSF Phoenix Lütjenburg die Ausrichtergemeinschaft und wurden durch den UniTanz Kiel e.V. und der Tanzsportabteilung des Preetzer TSV ersetzt.
Tanzen in Kiel, seit 2010 Tanzen in Kiel im Post- und Telekomsportverein, ist also nun auch schon im fünften Jahr dabei. Gemeinsam mit den anderen Ausrichtern haben wir die Werte der Baltic Senior gepflegt, sie aber auch Jahr für Jahr verbessert, verändert, erneuert und ihr am Ende unseren Stempel aufgedrückt gemäß des Namens: Tanzen in Kiel ist Tanzen für Kiel. Eine lockere Atmosphäre und eine Turnhalle so geschmückt, dass sie nicht als eine Turnhalle gesehen wird, sportliche Freundschaft gegenüber Tänzerinnen und Tänzern aus allen Teilen Europas und norddeutsche Gastfreundlichkeit machen die Baltic typisch und bundesweit beliebt. Und genau das ist der Ausrichtergemeinschaft auch in diesem Jubiläumsjahr erneut gelungen.
Über 500 Besucher genossen die Baltic am Rande oder begleiteten ihre Paare durch die Turniere. Da es ja eine Jubiläums – Baltic war, gab es natürlich ein paar Ehrungen. Michael Koops wurde als Mitbegründer geehrt. Henning Carstens war nicht vor Ort. Leider verließen sich die Veranstalter darauf, dass er als Wertungsrichter eingeplant war und so dann überrascht werden sollte. Bernhard Voß wurde für die jahrelange Leitung geehrt, die er im letzten Jahr entgültig Jörg Westphal übergab. Weiter Ehrungen gab es an beiden Tagen für die jenigen, die alle zehn Baltics begleitet haben.
Ehrung Inge Carstensen durch Holger Bernien und Jörg Westphal
Foto: Carola Bayer
Mit 620 Startmeldungen und über 520 tatsächlichen Starts hat sie von der sportlichen Menge den Rekord zum Vorjahr knapp verfehlt. Es kam veranstaltungsbedingt zu recht vielen Abmeldungen. Dennoch war sie rein tänzerisch schön wie nie. Perfektes Turnierwetter – sonnig, aber nicht zu heiß, machten die Albert – Zimprich – Halle drinnen und draußen attraktiv. Wunderschön geschmückt und beleuchtet konnte sich die Baltic tadellos einreihen in die großen Kieler Woche – Veranstaltungen. Wieder stellte unser Club zahlenmäßig die größte Helfermenge, die in Dreistundenschichten an den Kassen, in der Küche, am Grillstand, im Verkauf und im Turnierbüro für eine fast reibungslose Durchführung sorgte.
Ja, es ginge auch mit einer kleineren Gruppe an Helfern. Aber die Dreistundenschichten gehören zum Konzept. Kein Helfer soll über Gebühr beansprucht werden, so dass jeder auch noch Genug Zeit hat, die Baltic selbst zu genießen oder zu tanzen. Und freundlich sind unsere Helfer: Vielleicht eben auch deshalb, weil sie nicht von früh um acht bis in die späten Abendstunden hinter dem Tresen stehen und schufften. Einige ließen sich natürlich wie in jedem Jahr nicht davon abhalten mehr als nur drei Stunden zu arbeiten.
Die Baltic hatte aber auch ihre Tücken. Dass die Vorbereitung in der heißen Phase Nachtschichten für unseren Vorstand bedeutet, ist ein bereits bekannter Umstand. Die heiße Phase beginnt stets dienstags vor dem Baltic – Wochenende. Die Ehrenamtlichen haben aber wieder bestens funktioniert. Aber die Baltic vergibt auch wirtschaftliche Aufträge. Und genau da kam 2012 erstmals echter Streß auf. Zunächst kam eine Druckerei für die Programmhefte nicht so richtig in Gange und schaffte die Lieferung gerade noch als Punktlandung nach entsprechendem Druck. Zum Aufbau am Freitag stand nur ein halb beladener 20 – Tonner aus Nordrhein – Westfalen auf dem Parkplatz. Wurde doch die Hälfte des mobilen Parketts irgendwo in Niedersachsen falsch abgeladen – purer Stress für die Verantwortlichen. Bis zum Nachmittag war dann trotzdem alles wieder im Lot. Der Pokallieferant spielte auch mit der Zeit. Trotz Bestellung schon zwei Monate zuvor, konnte er erst am Samstagnachmittag während der Baltic liefern. Glücklicherweise konnte die Turnieleitung zur allgemeinen Belustigung die ersten Siegerehrungen mit einer Selterflasche durchführen, die dann später gegen den Pokal ausgetauscht wurde. Und es passierte im Hintergrund noch einiges mehr: Plötzliche Verendung von Druckerpatronen oder ein durch Windows bedingter totaler Systemausfall aus Samstagabend.
Aber das schlimmste geschah am Samstagmittag. Ein Preetzer Tänzer erlitt während seines Lateinturniers einen schweren Herzinfarkt. Zu seinem und unserem Glück waren drei fachlich gebildete Ersthelfer und ein Arzt vor Ort und konnten nur Sekunden später mit der Reanimation beginnen, die sich dann auch trotz recht zügiger Unterstützung durch den Rettungsdienst fast eine Stunde hinzog. Insgesamt musste die Baltic zwei Stunden unterbrochen werden. Am Ende ist es Wunder: Der Tänzer überlebte, und einige Tage später kam auch die Meldung, dass er nach Operationen wirklich auf dem Weg zur Besserung sei. Aber der Infarkt hätte auch überall anders passieren können. Nur überall anders wäre wohl kaum eine Erstversorgung so schnell gegangen – also Glück im Unglück – die Baltic rettet ein Leben. Aber ob Infarkt oder halb beladene LKW – die Veranstalter litten jedes Mal mit…
Eine der Ersthelferinnen kam aus unseren Reihen: Mariola Fröhlich – Wir danken Dir aus tiefstem Herzen, denn Du hast es durch Dein besonnes Handeln ermöglicht, dass die Baltic weiter gehen konnte. Wäre diese Sache am Samstag schief gegangen, wäre es sicher zu einem Abbruch gekommen! Dank auch an unseren Rettungssanitäter Andreas Albert aus der Fußballabteilung.
Danke nun an alle unsere Mitglieder, die es als Helfer wieder möglich gemacht haben, dass die Baltic Senior wieder ein Erfolg wurde:
Rainer John, Thomas Richter, Wolfgang Lukas, Rüdiger Rausch, Dirk Lehman, Peter Weißenfels, Jörg Westphal, Manfred Kiel, Andreas Vogt, Sabine Lukas, Petra Nagel, Bernd Eismann, Timm Kröger, Christina Vogt, Dorit Westphal, Vanessa Lukas, Christiane Kelling, Huu-Thien Nguyen, Thuy Hong Nguyen, Stefan Oeser, Dirk Benecke, Uta Radzuweit, Bianca Drabinski, Kai Aschenbach, Andrea Hackbart, Nanny Oeser, Kira Neller, Dirk Dietrich, Bianca Drabinski, Hanspeter Reinicke, Barbara Tollgreef, Andrea Rausch, Sylvia Gräfendorf, Rainer Gräfendorf, Marion Rohwer, Sabine Klemenz, Rainer Klemenz, Mariola Fröhlich, Judith Struve, Sven Wilke, Jana Beckers, Sascha Ruhnau, Jens Krützfeldt, Angelika Krützfeldt, Mi-sha Kim, Andrea Schlüter, Joachim Zietlow, Margret Steger, Robert Quakernack, Neele Becker, Marlis Schafft, Dorthe Jensen – Hubrich, Julia Hubrich, Andreas Hubrich, Sven Schneider, Siegbert Hübner, Annette Hübner, Christian Arens – Mrzyglod, Magdalena Lockenvitz, Wolfgang Lockenvitz, Nicole Glamsch, Falk Samuel Glamsch, Annette Schneider, Dr. Stephan Schneider, Torsten Mau, Anne Buschermöhle, Vera Jovanović, Agnes Kuberski, Dörte Gaumert, Iris Rath, Anolee Ploog, Darius Ploog, Ulf Dallmann, Klaus Molter, Brigitte Weißenfels, Silke Agour, Bernd Steger, Günter Werner, Anke Petter, Karin Bayer, Svenja Jöhnck, Sabine Broderek, Kirstin Vogt, Jens Thölert, Anette Friedl-Schulz, Elisa Knüppel, Jürgen Göldner, Heike Rober, Mareike Ahrens, Meike Kröhnke, Jutta Moltzen, Freya Schadwald, Maria Molter und Yolanta Serwonski.
Die sportlichen Ergebnisse unserer Paare verbirgt sich hinter diesem Link…