Dance Mix Day Nr. 1
Die wahrscheinlich längste Tanzstunde der Welt
Wer hätte gedacht, dass ein eigentlich recht einfaches Konzept unter dem Stichwort “Alles einmal probieren!” zu einem der genialsten Tage unseres immer vollen Kalenders werden würde. Vier Stunden pralle gute Laune und unheimlich viel Tanzen, eine tolle Gesamtshow und am Ende mit einer Disco – Tanzparty bis in den späten Abend abgerundet – das war er: Unser erster Dance Mix Day! Wer nicht dabei war, hat nun wirklich etwas verpasst. Und wir dürfen jetzt das Wort “erster” verwenden, denn es war mit absoluter Sicherheit nicht der letzte…
Foto: Bernd Moltzen
Die wahrscheinlich längste Tanzstunde der Welt
(oder hat jemand schon mal mehr als viereinhalb Stunden am Stück getanzt?)
Unsere Rollstuhltanzsportabteilung hatte im Frühjahr die eigentlich zündende Idee zu einem Tag, wo unsere Mitglieder deren Rolltanzsport ausprobieren und dabei kennenlernen, wie es ist, sich im Rollstuhl zu bewegen oder zu tanzen. Natürlich hatten auch alle anderen Tanzarten das Interesse, ihren Tanzsport einmal allen vorzustellen. Im Sommer begannen die Jugendabteilungen die Idee umzusetzen. Alle Trainerinnen und Trainer bekamen die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Jede Tanzsportart sollte für alle Mitglieder in einem kurzen Workshop vorgestellt werden und jeder sollte mitmachen können. Die Jugendabteilungen haben dieses Projekt grandios organisiert, choreographiert und dann auch umgesetzt. Der DANCE MIX DAY war geboren. Die Planung lief eher im Stillen ab.
Und plötzlich war er da! Der DANCE MIX DAY oder auch MIT MACH TAG! Er wurde nur kurz beworben, da das Programm noch einmal umgestellt werden musste. Trotzdem war das Interesse vieler Tänzer und Tänzerinnen von Tanzen in Kiel und auch von außen so groß, dass der eine oder andere Workshop in einem größeren Saal als geplant stattfinden musste. Auch das haben die Organisatoren perfekt gemeistert.
Aber ich beginne mal am Anfang:
Eröffnet wurde der DANCE MIX DAY mit einem Feuerwerk durch alle Tanzsportarten. In einer tollen Choreographie, vorgetragen von unseren Trainern und Teilnehmern der Jugendgruppen, wurde jeder angebotene Workshop kurz tänzerisch vorgestellt. Es gab einen riesen Applaus der zahlreich anwesenden Teilnehmer.
Und dann ging es ans Mitmachen in die Workshops. Es wurden insgesamt dreizehn Workshops angeboten. Jeweils zwei Workshops parallel und als Abschlussworkshop Yoga. Ich musste mich also immer zwischen zwei Angeboten entscheiden, was nicht leicht war. Ich hätte gerne alles ausprobiert.
Aber ich war mir auch nicht sicher, ob ich das überhaupt durchhalten konnte.
Begonnen habe ich mit Taiji Quan mit Katja Leischke. Taiji Quan bedeutet nicht nur die höchste Kunst mit der Faust zu kämpfen, beim täglichen Üben der Bewegungen werden die Muskeln, die Sehnen, der Geist und die innere Ruhe gestärkt. Das, glaube ich, habe ich noch ganz gut hinbekommen. Danach habe ich mich dann für den Orientalischen Tanz entschieden. Ich wollte unbedingt herausfinden, wie das mit dem Hüftschwung funktioniert. Nun ja, ich glaube für einen Auftritt reicht es noch nicht. Aber dank der guten Erklärungen von Ulrike Begemann habe ich zumindest das Kreisen, die Beckenwellen und Hüftdrops versucht. Mit den tollen Hüfttüchern sah das bestimmt nicht schlecht aus.
Anschließend ging es nahtlos zum Ballett mit Sarah Fee Müller. Beim Ballett werden die Bewegungen der Beine, Arme und des Kopfes in den verschiedenen Raumrichtungen präzise geübt. Das haben wir! Aber am meisten hat mich die Beschreibung von Balletttanzen auf unserer Homepage überzeugt: Beim Ballettunterricht ist eine gewisse Disziplin unumgänglich, allerdings soll es in erster Linie Spaß bringen! Und das hat es! Und nicht nur mir. Hier mussten wir die Übungen sogar in zwei Gruppen durchführen, weil die Teilnehmerzahl so groß war. Ich war überrascht, dass hier sogar sechs männliche Teilnehmer dabei waren. Bin mal gespannt, wie viele von ihnen wieder zu Sarah Fee in den Unterricht kommen.
In der Pause gab’s dann leckeren Kuchen und Kaffee an der Bar. Auch hier spiegelte sich die gute Laune und der Spaß an diesem Event wieder. Ja, und nach der Stärkung in der Pause kam dann die nächste Herausforderung für mich: Hip Hop! Bei Tanzen in Kiel gibt es 16 Hip Hop Gruppen in den verschiedensten Leistungsstufen. Ich war gespannt, was da auf mich zukommt. Kaum auf dem Parkett, fing Emily Theel auch schon an mit voller Power uns die Choreo Schritt für Schritt beizubringen. Am Anfang hatte ich noch Knoten in den Beinen, aber nach und nach wurde es besser und es hakelte immer weniger. Und mit der letzten Runde der Choreographie hat es sogar ohne Fehler geklappt. Glaube ich zumindest.
Danach auf zu Workshop Nummer 5. Wie alles andere heute, habe ich auch noch nie Stepptanz gemacht. Das sieht bei den Könnern immer so leicht aus. Aber wenn man dann selbst wie Fred Astaire übers Parkett gleiten will, merkt man erst, wie viel Konzentration und Kondition das erfordert. Besonders in Turnschuhen. Aber Aleksandra Lilienthal hat uns souverän durch den Workshop geleitet, so dass ich am Ende das Gefühl hatte: Auf jeden Fall macht das Spaß! Der Tango Argentino – Workshop mit Nils Schelletter war für mich als Standard Tänzer besonders spannend. Ich wollte unbedingt die Unterschiede der beiden Tango – Arten kennenlernen. Und das habe ich! An den anderen Rhythmus hatte ich mich erstaunlich schnell gewöhnt, aber die Tanzhaltung war für mich nicht so schnell umzusetzen. Meine Arme gingen immer wieder in die typische Standardhaltung, die Ellenbogen gingen immer wieder automatisch nach oben. Bei Tango Argentino sollen sie eher an den Körper angelegt sein.
Als letzten Workshop, an dem diesmal alle teilnehmen konnten, hat uns Beate Tyburci mit Yoga wieder abschalten und durchatmen lassen; war doch durch die ganzen Workshops und nach viereinhalb Stunden Tanzen der Adrenalinpegel kräftig gestiegen. Ein Grundsatz des Yoga lautet ja: Es gibt kein richtig oder falsch, keine guten oder schlechten Bewegungen. Es gibt nur die Bewegung, die Dir gut tut oder nicht.
Am Ende ließen sich sogar einige Gemeinsamkeit aller Tanzsportarten erkennen: Die Grundhaltung aller Sportarten lautet: Knie nicht durchdrücken – Becken nach vorne schieben – Becken gerade halten – Bauchnabel nach innen ziehen – Körperspannung halten – Rücken aufrecht halten – Schultern locker hängen lassen. Klingt so einfach, wenn es für alle Sportarten gilt, sieht in der Praxis aber anders aus (weiß ich aus Erfahrung).
Wie am Anfang erwähnt gab es ja dreizehn Workshops, von sieben davon habe ich hier berichtet. Ich möchte aber die anderen Workshops nicht unerwähnt lassen. Sie waren ebenso gut besucht und den Teilnehmern war am Ende die Freude deutlich anzusehen. Selbst die Trainer kamen schweißüberströmt, aber mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht vom Parkett. Die Workshops und ihre Trainer waren: Reggeaton Fusion mit Melanie Moscoso Huaraca, Showdance mit Lisa Jöhnk, Standard & Latein mit Neele Becker und Robert Quakernack, Rock‘n´Roll mit Janne Hoffmann und Tim Eisenreich und KidsDance mit Alina Mokhtari.
Alle Fotos: Bernd Moltzen
Ich nehme mir ganz fest vor, beim nächsten DANCE MIX DAY / MIT MACH TAG die anderen Tanzsportarten auch noch auszuprobieren…
Es war ein genialer Tag mit vielen Teilnehmern, die meine Meinung teilen.
Vielen Dank an die teilnehmenden Trainer und Trainerinnen.
Petra Nagel und Stefan Oeser als DJ Sunny luden im Anschluss zu einer Disco – Tanzparty ein. Im herbstlich dekorierten Saal 1 wurde bis kurz vor Mitternacht getanzt und gefeiert. Danke auch Euch beiden.
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