Ostern: Zum letzten Mal in Braunschweig, zum ersten Mal in Holm und wie immer in Berlin
Seit Jahrzehnten ist das lange Osterwochende von den Möglichkeiten das tanzreichste Turnierwochende in Deutschland. Jede Klasse findet ihre Startmöglichkeiten. Nun kommen aber Veränderungen. Schon bekannt war, dass das von der TSG Creativ Norderstedt seit 1988 durchgeführte Seniorenturnier “Die Ostsee tanzt” 2018 zum letzten Mal in Heiligenhafen stattgefunden hatte. Zum diesjährigen Osterfest präsentierte sich eines der beliebtesten Turniere erstmals im Palmengarten in Holm bei Schönberg und damit vor den Toren unserer Stadt.
In seiner elften Auflage befand sich der Ostermarathon in Braunschweig, welchen der Landestanzsportverband Bremen gemeinsam mit dem Braunschweiger TSC erfolgreich für alle Kinder-, Junioren- und Jugendklassen durchführte. In diesem Jahr allerdings zum letzten Mal. Es kam ein wenig Wehmut auf. Ziel der Bremer ist es ab 2020 im Sommer ein neues Turnierformat mit Eventcharakter für die Jüngsten aufzubauen. Vom 5. bis zum 7. Juni 2020 soll es erstmals soweit sein.
Die Kinder-, Junioren und Jugendturniere werden im kommenden Jahr Teil des Blauen Bandes in Berlin, was die Veranstaltung deutlich vergrößern wird. Es wird entweder einen ganz neuen Austragsort geben oder künftig zwei Orte in der Hauptstadt. In Berlin nimmt man es gelassen und mit dem typischen Humor, denn man hat ja wirklich Erfahrungen. Das Blaue Band der Spree in West-Berlin wurde erstmals im April 1973 durchgeführt – dieses Jahr also das 46. Mal. Die wechselvolle Geschichte war immer reich an Veränderungen, die alle zum Glück der deutschen Tanzvereine gemeistert wurden.
14 unserer Paare machten sich über Ostern auf den Weg und freuten sich, dass am Ende niemand erfolglos auf dem Parkett war. Den größten Erfolg hatte unser noch neues Paar Ieva Martinkeviciute und Hjarne Kronenberg in Braunschweig. Ihr Turnier der Jugend A Latein mit 15 Paaren insgesamt meisterten sie über drei Runden und tanzten sich bis auf das Treppchen – den dritten Platz. Mit am Start waren auch Laura Diers und Julian Eggers. Und auch Laura und Julian meisterten die drei Runden. Am Ende lagen die Ergebnisse eng beieinander, und für Laura und Julian wurde es der sechste Platz.
Foto: Lina Martinkeviciene
Der zweite Tag war aber für beide Paare der eigentlich wichtigere Tag. Nun wurde in Braunschweig nämlich eine Deutsche Rangliste der Jugend A Latein ausgetanzt, wichtig für die Qualifikation zur DM 2020. Insgesamt gingen 45 Paare an den Start. Laura und Julian sowie Ieva und Hjarne lagen diesmal noch enger in den Ergebnissen zusammen. Beide Paare freuten sich über das Erreichen der 24er – Runde. Ieva und Hjarne holten sich den geteilten 14./15. Platz. Mit nur drei Kreuzchen weniger lagen Laura und Julian direkt dahinter und landeten auf dem geteilten 16. bis 18. Platz.
Laura Diers und Julian Eggers blieben noch einen Tag länger und gingen am Ostersonntag noch zu einem Turnier ihrer noch recht neuen zweiten Disziplin an den Start. Im Turnier der Jugend D Standard mit nur acht Paaren erreichten beide im Finale den sechsten Platz.
Ortswechsel Holm: “Die Ostsee tanzt” hat laut einhelliger Meinung der Tänzerschaft mit dem Umzug enorm gewonnen. Tolles Tanzparkett und viel hübscher dekoriert, viel hellere Räumlichkeiten überhaupt, eine viel größere Umkleide, besserer Sound der Musik, mehr Platz zum Warmmachen und vor allem eine gigantisch bessere Verpflegung mit Getränken und Essen zu zivilen Preisen mit freundlichem Personal. Das war man schließlich gar nicht gewohnt – Freundlichkeit, kühle Drinks und Snacks auch noch weit nach Mitternacht.
Über den schönsten Erfolg freuten sich Doris und Andreas Ulland in der Senioren II B Standard. Der trat zwar erst am Ostermontag mit weniger Paaren ein, dennoch freuten sie sich ganz tierisch über den dritten Platz unter zehn Paaren. Damit waren sie ebenfalls ein Paar auf einem Treppchen an diesem Wochenende. An den beiden Tagen zuvor näherten sie sich langsam. Unter 16 Paaren am Ostersonntag sicherten sie sich den neunten Platz im Semifinale. Und am Samstag wurde es mit ebenfalls einer Finalteilnahme der sechste Platz von 18 Paaren. Einmalig standen am Samstag im gleichen Turnier auch Dorthe Jensen Hubrich und Andreas Hubrich mit auf dem Parkett dieser Klasse. Für die beiden ist es Tradition geworden, zumindest einmal im Jahr den Alltagsstress hinter sich zu lassen für ein Turnier bei “Die Ostsee tanzt”. Und belohnt wurden beide mit dem fünften Platz.
Eines der großen Highlights in Holm war das 2. Qualifikationsturnier zur Goldenen 55 in der Klasse der Senioren III, welches den Karfreitagabend ausfüllte und woran drei unserer Paare teilnahmen. 57 Paare waren insgesamt zur Qualifikation angereist. Christine und Thomas Voß konnten sich im Vergleich zur ersten Qualifikation in Kamen im März noch einmal steigern, erreichten die zweite Zwischenrunde und belegten am Ende den geteilten 14./15. Platz. Nach ganz langer Zeit der gesundheitlichen Pause gingen erstmals auch Corinna und Klaus Balzer mit an den Start und waren damit auch Erstteilnehmer in dieser Turnierserie. Beide haben das dann auch richtig gut gemacht und konnten sich ebenfalls bis in die erste Zwischenrunde behaupten. Über den geteilten 23. bis 26. Platz durften sie sich richtig freuen. Gesteigert im Vergleich zu Kamen haben sich auch Sabine und Wolfgang Lukas, die zwar in der Vorrunde verblieben, hier aber mit dem geteilten 42. bis 46. Platz einen beachtlichen Sprung nach vorn machten.
Einen weiteren Treppchenplatz ertanzten sich am Ostersonntag Christine und Thomas Voß in einem regulären Turnier der Senioren III S Standard. Im Feld mit 14 Paaren gelang ihnen der Sprung in das Finale und dort auf den dritten Platz. Corinna und Klaus Balzer sowie Sabine und Wolfgang Lukas waren auch hier mit am Start, ertanzten sich das Semifinale und teilten sich den 10./11. Platz. Schon am Vorabend standen im gleichen Turnier der Senioren III S Standard Sabine und Wolfgang mit 21 Paaren im schönen Palmengarten und holten ebenfalls im Semifianle den zwölften Platz.
Mit Abstand die meisten Paare waren in Berlin unterwegs. Am Karfreitag und Samstag standen nach langer ausbildungsbedingter Pause Franziska Rix und Jan Schwiering zu einem Neustart in der Hauptgruppe D Standard auf dem Parkett. An beiden Tagen waren 46 Paare am Start. Mit dem 27. bis 30. Platz am ersten Tag und dem 33. Platz am zweiten Tag waren beide recht zufrieden. Im gleichen Turnier waren auch die beiden Lateiner Nicola Weißer und André Genzow am Start. Sie holten den geteilten 31. bis 33. Platz am ersten Tag und den 40. bis 42. Platz am zweiten Tag.
In der Hauptgruppe C Standard traten Alena Wroblewski und Sascha Ruhnau auf der Parallelfläche an. Mit dem geteilten 25./26. Platz von 55 Paaren erreichten sie die erste Zwischenrunde und verpassten den Einzug in die zweite Zwischenrunde mit nur einem Kreuzchen Unterschied. Nur einen Platz dahinter lagen im gleichen Turnier Anna Katharina Peters und Lennart Koch. Während Alena und Sascha sich am Folgetag auf Latein konzentrierten gingen Anna Katharina und Lennart noch einmal in der C Standard an den Start und tanzten sich mit dem 28. bis 30. Platz weiter vor, da diesmal sogar 63 Paare am Start standen.
Foto: Michael Kim
Alena Wroblewski und Sascha Ruhnau zogen also Latein vor und gingen erst zu den beiden Turnieren der Hauptgruppe C Latein an den Start. Am Ostersonntag holten beide zwar die begehrten 20 Maximalpunkte mit dem 54. bis 58. Platz unter 84 Paaren, trotzdem freuten sie sich am letzten Ostertag mehr über das Erreichen der Zwischenrunde mit dem 44./45. Platz unter 75 Paaren.
Die beiden Ostertage hatten sowieso den Fokus auf Latein. In der Hauptgruppe B Latein waren wir mit gleich drei Paaren vertreten. Am Sonntag ertanzten sich Nicola Weißer und André Genzow den 54. Platz unter 82 Paaren. Dicht auf folgten Anna Katharina Peters und Lennart Koch auf dem 55. bis 57. Platz. Unter 70 Paaren am Montag gelang den beiden dann aber der Sprung in die erste Zwischenrunden. Sie holten sich den 41. bis 44. Platz. Ein kleines Stück dahinter folgten Marith Balzer und Christian Beth auf dem 49. bis 52. Platz und Nicola Weißer und André Genzow auf dem 53. Platz.
In der etwas älteren Hauptgruppe II B Latein waren Nicola und André und Marith und Christian ebenfalls startberechtigt. Unter 31 Paaren ertanzten sich Nicola und André den geteilten 16./17. Platz in der ersten Zwischenrunde. Marith und Christian marschierten ins Semifinale und holten den 10./11. Platz.
Foto: Michael Kim
Marith Balzer und Christian Beth holten ihre besten Ergebnisse dann aber doch im Standard. Am Freitag ertanzten sie sich in der Hauptgruppe B Standard den 25. bis 28. Platz von 66 Paaren in der ersten Zwischenrunde. In der Hauptgruppe II B Standard am Tag darauf ging es unter 26 Paaren voran bis in das Semifinale auf dem achten Platz.
Auf der dritten Berliner Fläche traten am Karfreitag und Samstag Dorit und Jörg Westphal zu ihren Turnieren der Senioren II B Latein an. Mit dem 15. Platz von 22 Paaren waren beide am ersten Tag ganz zufrieden, da nicht mehr erwartet wurde ohne großes Training. Am zweiten Tag schafften die beiden aber den Sprung ins Semifinale und beendeten das Turnier mit dem elften Platz von 20 Paaren und waren richtig glücklich.
Foto: Thomas Mühlhausen
In der Sonntagabendveranstaltung war Berlin Gastgeber für eine deutsche Rangliste der Hauptgruppe S Latein kombiniert als WDSF International Open. 78 Paare aus Europa stellten sich den kritischen Blicken der elf Wertungsrichter von vier Kontinenten. Mit dabei Giulia Claußen und Roman Kim. Ohne den Umweg über einen möglichen Re-Dance gelang beiden der Sprung in die zweite Zwischenrunde. Am Ende freuten sich beide über den 42. Platz als bisherige Bestleistung in internationalen Turnieren.
Foto: Michael Kim