Ostern in Berlin und Heiligenhafen – Spitzenleistungen und ein Aufstieg
Eines ist in jedem Jahr absolut sicher: Kein anderes Wochenende im Jahr ist so vielfältig im Tanzsport wie das Osterwochenende. Und für die Norddeutschen ist es auch noch ausgesprochen vorteilhaft, dass die Turnierorte nicht allzuweit entfernt sind. Alle Senioren finden vier Tage Turniersport im stundentakt in Heiligenhafen beim Traditionsturnier “Die Ostsee tanzt”. Die Hauptgruppen und die jüngeren Senioren fahren nach Berlin zum “Blauen Band der Spree”, was in diesem Jahr zum 43. Mal stattfand. Und Kinder, Junioren und die Jugend finden ihre vier Turniertage in Braunschweig beim “Ostermarathon”, wo wir in diesem Jahr leider nicht vertreten waren. 2016 sind sicher wieder alle unterwegs…
Foto: Merle Tralau
Berlin:
Weit über 2500 Paare aus ganz Europa standen in diesem Jahr wieder auf den drei Flächen des Blauen Bandes im Sportzentrum Siemensstadt. In Berlin ist es bestens organisiert, aber immer eng und eigentlich ungemütlich. Trotzdem kann sich kein Tanzsportler diesem Flair entziehen, welches hier einfach schon ein paar hundert Meter vor dem Sportzentrum zum Greifen nahe ist. Unsere Paare haben es in diesem Jahr sehr locker angegangen. Drei Paare fanden sich sogar gemeinsam zu einer Tanz – WG in Berlin – Neukölln zusammen, um in der Wohnung eines verreisten Freundes zu hausen. Aber auch die anderen Paare fanden im Team zusammen. Ein schönes Auftreten. Was gar nicht so schön ist an diesen Veranstaltungen: Fotos sind immer Mangelware. Entweder fehlt die Zeit, welche zu machen oder die Fotografen erlauben uns nicht die Veröffentlichung. Aber ein Handy hat alle Damen eingefangen…
Den Auftakt des Blauen Bandes tanzten am Karfreitag die Lateinsenioren. In der Klasse Senioren C Latein waren hier dann auch gleich Dorit und Jörg Westphal am Start. Beide gingen mit äußerst gemischten Gefühlen in das Turnier, weil sie einerseits vor zwei Jahren als Zweite mit auf dem Siegerpodest standen und es vor einem Jahr hinbekamen Vorletzte zu werden. Dieses Jahr lief es super. Nach einer Vorrunde und einer Zwischenrunde gelang ihnen der Sprung ins Semifinale. Hier blieb es dann aber beim zwölften Platz von 31 Paaren. Am Samstagmorgen lief es mit 28 startenden Paaren ein wenig schlechter nachdem beide die Zwischenrunde erreichten. Mit dem Erreichen war nämlich durch die Punktzahl schon klar: Beide steigen auf in die Senioren II B Latein. Freudige Euphorie macht zwar das Lächeln schön, aber die Technik unruhig. Am Ende freuten sich beide über den 15. Platz. Am Samstagnachmittag wartete allerdings noch eine zweite große Herausforderung auf beide: Ein Weltranglistenturnier kombiniert mit einem deutschen Ranglistenturnier der Senioren I S Standard. Nach internationalen Regeln wurde in diesem Jahr nach der 90minütigen Vorrunde ein Re-Dance durchgeführt. In einem Re-Dance treten alle ausgeschiedenene Paare noch einmal wieder an und kämpfen um ein wenige Wildcards zur weiteren Qualifikation. 108 Paare standen insgesamt am Start. Dorit und Jörg hatten keine großen Erwartungen auf ein Weiterkommen in die erste Zwischenrunde, jedoch der letztendliche 101. Platz war doch sehr weit abgeschlagen. Tröstlich bleibt, dass nicht jeder die Gelegenheit hat überhaupt gegen den amtierenden Weltmeister aus Italien und diverse weitere Staatsmeister anzutreten. Sylvia und Holger Bernien vom Partnerclub TSC Rot-Gold Schönkirchen erreichten in der zweiten Zwischenrunde den 51. Platz.
Nur knapp 30 Minuten nach den Lateinern legten als zweites Paar am Karfreitag Vanessa Köpke und Christian Hoffmann los. Mit insgesamt 66 Paaren starteten sie ihr zweites Turnier überhaupt in der Hauptgruppe C Standard. Es ist in diesen Klassen schon ein hartes Los und eine wirklich überwältigende Enge in den Vorrunden solcher Turniere, die stets die Besten aus ganz Deutschland nach Berlin ziehen. Und es wird gekämpft. Vanessa und Christian gaben ihr Bestes, aber es dieses Jahr noch nicht gereicht. Mit dem 60. Platz waren beide sehr enttäuscht. Auch am Ostersamstag lief es nicht besser. Unter 72 Paaren erreichten sie das gleiche Ergebniss.Janika Bernien und Jan Path vom TSC Rot-Gold Schönkirchen erreichten am Freitag den 25./26. Platz und am Samstag den 38. – 41. Platz.
Parallel zur Hauptgruppe C stand auch die Hauptgruppe D Standard auf dem Parkett. Hier waren gleich mit zwei Paaren vertreten. Vivian Schneider und Sascha Ruhnau waren bereits am Vorabend angereist. Zur Anreise über die zweite Nachthälfte hatten sich Annika Bornholdt und Markus Tischler entschlossen. Beide Paare gingen mit verhaltener Neugier als Berlin – Erststarter in das Feld von 59 Paaren. Vivian und Sascha erreichten in der ersten Zwischenrunde den 38. – 40. Platz. Annika und Markus war die lange Autofahrt noch anzumerken. So wurde es der 44. – 49. Platz in der Vorrunde. Am zweiten Tag lief es für beide Paare zu absolut allergrößten Freude maßgeblich besser: Beide Paare tanzten bis in die zweite Zwischenrunde und sicherten so schon einmal die Höchstpunktezahl. Vivian und Sascha erreichten den 16. – 19. Platz. Annika und Markus gleich dahinter auf Platz 20. Für Vivian und Sascha ging die Erfolgsstory noch ein wenig weiter. Beide standen am Ostersonntag früh morgens zum Turnier der Hauptgruppe D Latein wieder in der Halle und erreichten völlig unerwartet den 26. Platz von 57 Paaren. An allen Tagen waren auch Siren Rühs und Björn Reimer vom UniTanz Kiel e.V. mit am Start und wurden sehr glücklich: Einmal 23.-30. Platz und am zweiten Tag ebenfalls wie Vivi und Sascha 16. – 19. Platz. Im Lateinturnier erreichten sie den 37./38. Platz in der ersten Zwischenrunde am Sonntag.
Am Nachmittag des Karfreitags standen Neele Becker und Dr. Robert Quakernack dann auch endlich zu ihrem Turnier der Hauptgruppe B Standard auf der Fläche gemeinsam mit insgesamt 95 Paaren. Beide mussten im vergangenen Jahr doch deren beruflich bedingte örtliche Trennung viel Erfolg einbüßen mangels Trainingsmöglichkeiten.Es war beiden schon klar, dass der intensive Anschluss nicht von heute auf morgen kommen würde. Mit dem 74.-76. Platz waren beide am Karfreitag ganz zufrieden. Am Samstag lief dann aber leider überhaupt nicht, so dass für uns ein unverdienter Vorletzter von 90 heraus kam. Beide waren auch am Samstag noch in der Hauptgruppe II B Standard aktiv. Aber der Wurm war drin. Sie mussten sich mit dem 32. Platz von 37 Paaren begnügen.
Profilfotos der Damen: Jörg Westphal
Einen Pokal gab es dann am Ende auch noch. Sylvia und Rainer Gräfendorf reisten erst am Ostersonntag an um ihr Turnier der Senioren II A Standard zu tanzen. Auch in Berlin konnten sie über vier Runden überzeugen und erreichten am Ende den zweiten Platz von 31 Paaren.
Berlin untermauerte noch einmal wieder, dass hier Erfolg nicht verschenkt wird. Aber neben den Schatten war der Sonnenschein in diesem Jahr schon viel größer. Und die gemeinsamen Abende, die inzwischen traditionell im sri lankischen Restaurant im Bezirk Prenzlauer Berg verbracht werden, sind schon allein die Reise wert.
Heiligenhafen:
Über 700 Paare aus den deutschsprachigen Ländern und aus Dänemark fanden in diesem Jahr den Weg nach Heiligenhafen an der Ostsee, wo die Traditionsturniere des Partnerclubs TSG Creativ Norderstedt im Kursaal direkt am Meer zweimal jährlich stattfinden. Damit war die “Ostsee tanzt” in diesem Jahr ein Rekord. Rekord war auch das Wetter, zwar eigentlich zu kühl, aber Sonne satt über alle vier Tage. Und auch hier tanzten unsere Paare schöne Erfolge.
Den Auftakt machten Sabine und Wolfgang Lukas am Karfreitag im Turnier der Senioren II B Standard. Nachdem erst kurz zurvor bereits in Hamburg der Wiedereinstieg gut klappte, zeigten beide hier erneut klasse Leistungen über alle fünf Tänze gemeinsam mit insgesamt 25 Paaren. Am Ende reichte es bis ins Finale, wo sie den siebten Platz belegten. Am Samstag standen sogar 28 Paare am Start und es wurde im größeren Feld wieder der siebte Platz.
Angelika und Jens Krützfeldt starteten am Samstag zum zweiten Mal regulär in ihrer neuen Startklasse der Senioren III C Standard mit insgesamt 20 Paaren. Und sie fanden auch sofort wieder den Anschluss. Sie erreichten im Semifinale den geteilten 9./10. Platz. Es war bestimmt für beide spannernd nun endlich mit Turnierkleid zu tanzen. Mit am Start waren auch Maren und Uve Petersen vom TSC Rot-Gold Schönkirchen, die auf Platz 18 landeten.
Foto: Klaus Butenschön, Karlsruhe
Der Samstagabend stand ganz im hellen Schein der Goldenen 55, einem deutschen Ranglistenturnier, in welchem Paare der Senioren II und III S Standard startberechtigt sind. Für Annette und Siegbert Hübner vom UniTanz Kiel e.V. war es das erste Mal, dass beide in dem Alter sind hier mittanzen zu können. Und auf Anhieb wurde es zum persönlichen Erfolg. 43 Paare waren am Start und unsere beiden erreichten nach vier Runden im Finale den dritten Platz. Man hat bemerkt, dass ein neues Paar künftig hier um diesen Preis mittanzt. Vier Turniere dieser Serie sollten die Paare in jedem Jahr tanzen. Am Sonntag starteten beide noch einmal in einem regulären Turnier der Senioren II S Standard. Nur noch fünf Paare waren am Start. Annette und Siegbert gewann souvären. Der zweite Platz ging nach Schönkirchen an Christine und Thomas Voß.
Am Sonntag starteten auch Andrea und Rüdiger Rausch im Turnier der Senioren III B Standard. Mit 26 Paaren war es ebenfalls eines der starken Turnierfelder. Es klappte schon ein wenig besser als 14 Tage vorher, aber mit dem 20. Platz blieben sie noch hinter ihren persönlichen Erwartungen. Mit am Start auch Ilona und Andreas Wahl aus Schönkirchen, die auch Platz 22 landeten.
Am Ostermontag machten Dorthe Jensen Hubrich und Andreas Hubrich den Abschluss der Wochenendserie. Beide starteten in der Senioren II C Standard. Wie Gräfendorfs sind beide inzwischen ja erfolgsgewöhnt und erreichten auch hier im Feld von 13 Paaren nach Vor- und Zwischenrunde im Finale den zweiten Platz. Ein runder Abschluss…
Allen Paaren in jedem Fall herzliche Glückwünsche!