Dance Mix Day – Wir tanzen gegen Krebs
Lange wurde darüber nachgedacht, wie ein wichtiges und gutes Konzept eines “Tag der offenen Tür” vom Staub befreit werden könnte, der zwangläufig allein auf dem Begriff einer solchen Veranstaltung liegt. Im letzten Herbst war die Lösung gefunden: Der Dance Mix Day mit Mitmachaktionen für so viele Tanzsportarten wie nur möglich war geboren und wurde auf Anhieb zum Erfolg.
Nach dem Erfolg des ersten Dance Mix Day begann die Planung eines zweiten Tages. Und der sollte dann sogar noch viel besser werden als der erste Tag. Mit Sonnabend, den 18. Februar wurde ein geeigneteter Termin gefunden, der dann mit reichlich neuen Ideen erweitert wurde. Im Mittelpunkt stand diesmal eine angegliederte Spendenaktion für den Förderkreis krebskranker Kinder und Jugendliche Kiel e.V.
Im vergangenen Jahr ist eine Hip Hop – Tänzerin unseres Vereins an einer typischen Kinderkrebsart erkrankt. In Kronshagen wurde dazu eine Charity – Aktion durchgeführt, an welcher wir teilnahmen und dabei auf die wunderbare Idee kamen, dass wir uns auch selbst engagieren könnten. In der Kombination mit unserem Dance Mix Day kam es zum Motto “Wir tanzen gegen Krebs bei Kindern”. Unsere Trainer haben das Gesamtprojekt maßgeblich unterstützt, so dass in unserem Tanzsportzentrum von mittags bis zum frühen Abend vier Säle gleichzeitig mit 24 verschiedenen Tanzworkshops belegt werden konnten. Hip Hop, Modern Jazz, Swing, Stepptanz, Agiliro, Ballett, Showdance, kreativer Kindertanz und natürlich auch Standard und Latein sind nur einige Beispiele, für das, was wir anbieten konnten. Alle Workshops waren gut besucht. Über 300 Gäste von außen zusätzlich zu hunderten eigener Mitglieder nutzen die Gelegenheit unsere Tanzarten und unser Tanzsportzentrum kennen zu lernen und auszuprobieren. Für die Teilnahmen wurde zu Spenden aufgerufen.
Der Förderkreis krebskranker Kinder war mit einem Stand vor Ort und der stellvertretende Vorsitzende Ralf Lange informierte: Jährlich erkranken etwa fünfzig Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein neu an Krebs. Sie werden in der Regel an den Universitäts-Kinderkliniken in Schleswig-Holstein behandelt. Zumindest die jüngsten Patienten sollten die elterliche Geborgenheit und Hilfe während der meist sehr schweren Therapie täglich spüren. Generelles „rooming-in“, dies bedeutet die stationäre Aufnahme eines Elternteils zusammen mit dem erkrankten Kind, ist daher eines der erklärten Ziele des Förderkreises, da Krankenkassen das nicht leisten. Falls dies wegen zu starker Belegung der Station nicht möglich ist, können die Begleitpersonen im Elternhaus des Förderkreises übernachten. Das Haus liegt in unmittelbarer Nähe der Kieler Uni-Kinderklinik. Es ist zugleich eine Begegnungsstätte für die Familien und ehrenamtliche Helfer.
Einmalig in Schleswig-Holstein ist die Einrichtung eines psychosozialen Dienstes für Familien mit krebskranken Kindern und Jugendlichen. Dieser Dienst wird durch beim Förderkreis hauptamtlich beschäftigte Pädagoginnen und einer Erzieherin geleistet. Der psychosoziale Dienst wurde durch den Förderkreis aufgebaut, die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Spendengelder. Diese Einrichtung ist unverzichtbar geworden. Und dann natürlich auch die vielen kleinen Dinge, die aus der früheren schalen Abteilung der Kinder – Onkologie eine farbige Station der Hoffnung gemacht haben.
Unsere Bar wurde durch zahlreiche Kuchenspenden aufgestockt. Im Saal 2 wurde eine gemütliche Atmosphäre zum Verweilen bei Kaffee und Kuchen geschaffen.Jede Einnahme floß später dem Förderkreis zu. Unsere Kindergruppen und auch einige Seniorengruppen haben schon Wochen vorher gebastelt. Große und kleine Sachen kamen auf einen Basar, der den gesamten Saal 3 belegte. Über 1500 Artikel standen letztlich zum Verkauf, was noch eine Woche später zu Einnahmen führte.
Die großen Sachen kamen in eine Versteigerung. Zur Mitte des Tages standen zunächst Showauftritte im Saal 4 auf dem Programm. Dorit und Jörg Westphal tanzten die Standardtänze, Anna Katharina Peters und Christian Beth präsentieren die Lateintänze und Just Us feat. Tribal Soul zeigte sein aktuelles Hip Hop – Meisterschaftsprogramm. Und danach begann unter Leitung von Stefan Oeser unterhaltsam eine Versteigerung der zwanzig wertvollsten Teile.
Die lustigsten Versteigerungs – Rangeleien zwischen den Bietenden galt 5 Kaffeebechern mit Logo der Kieler Woche 2017 und handsigniert und vom Spender und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Ein Wochenende im Nobel – Cabrio des spendenden Autohauses Peugeot Dieter Ernst brachte den höchsten Gewinn. Und richtig glücklich gemacht hat unser Tänzer Peter Weißenfels die jenigen, die die selbstgemachten Großholzspielzeuge, einschließlich eines kompletten Bauernhofs ersteigern konnten. Aber auch die kleinen Spenden von Eis Neitsch, dem schleswig-holsteinischen Bauernverband, dem Mediendom der Fachhochschule Kiel, des Roten Kreuzes und des Friseursalon Hauptsache fanden ihre Ersteigerer. Am Ende des Tages konnten über 2651 Euro für einen wirklich guten Zweck zusammen kommen.
Fazit: Großartiges Tanzangebot – stundenlang tanzsportlich aktiv gewesen – über 2500 Euro ertanzt, ersteigert, mit Kuchen gebacken, gebastelt!
Wir danken allen Spendern und Bastlern für ihre Mühe und allen Trainerinnen und Trainer für ihr tolles Engagement.
Alle Fotos: Ralf Lange